"Hatta Herzog: Die Suche nach Freiheit und das Kriegerdasein im Schatten der Gesellschaft"
Hatta Herzog wuchs in einem kleinen Dorf namens Haidholzen in der Nähe von Rosenheim auf, wo das Leben beschaulich und die Menschen bekanntlich miteinander verbunden waren. Doch in der Welt des schlichten Lebens war Hatta schon früh ein Außenseiter. Seine Eltern, Franz und Dora Herzog, führten ein Schrotthandelsgeschäft, doch die Perspektiven für ihren Sohn schienen düster. Jedes Mal, wenn Hatta die alten Metallreste sah, die seine Eltern umgaben, verspürte er eine unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer.
Bereits in seiner Jugend entwickelte Hatta eine Vorliebe für Risiken. Er war bekannt für seine unauffälligen Machenschaften; es begannen die ersten Einbrüche. Er wurde schnell zu einem Meister der heimlichen Eingänge, und von da an nahm sein Leben eine Wendung, die ihn immer tiefer in die Unterwelt Bayerns zog. In der kleinen Stadt blickte man gerne weg, wenn die Nachbarn flüsterten, dass Hatta wieder in Schwierigkeiten war.
Mit seinen Freunden, den charmanten aber gefährlichen Verbrechern, fühlte er sich lebendig. Goofy Beon, sein Mentor und ein nicht weniger talentierter Einbrecher, zeigte ihm Tricks und Kniffe, um unbemerkt in verschlossene Türen zu gelangen. Neger Felix, ein Zuhälter mit einem scharfen Blick für Geschäfte, stellte sicher, dass Hatta immer anbiedernde Begleiterinnen hatte, die ihn von der Einsamkeit ablenkten. Und Theo Berger, ein Bankräuber, der die besten Geschichten von seinen Überfällen erzählte, wurde ein weiterer vertrauter Freund, der Hattas Verlangen nach Nervenkitzel befriedigte.
Doch mit dem Leben am Rand der Gesellschaft kamen auch die Konsequenzen. Hatta verbrachte viele Jahre in verschiedenen Gefängnissen, darunter das berüchtigte Gefängnis in Bernau am Chiemsee und das in Straubing. Die Zeit hinter den Wänden war hart, doch Hatta nutzte sie, um Pläne zu schmieden, wie er sein Abenteuer nach der Entlassung fortsetzen könnte.
1999, nach einem weiteren kurzen Aufenthalt im Gefängnis, war Hatta fest entschlossen, sein Leben zu ändern. Doch wie viele seiner Artgenossen hatte er seine Vergangenheit in Form von Schulden und Feindschaften mit in die Freiheit genommen. Ein folgenschwerer Plan, ein letzter „großer Hit“ lockte ihn. Hatta und seine alten Freunde beschlossen, ein renommiertes Juweliergeschäft in Hagenau, Frankreich, zu überfallen. Der Nervenkitzel übertraf alles, was er je gefühlt hatte – die Vorstellung, sich an einem Ort voller Reichtümer zu bewegen, ohne bemerkt zu werden.
Die Nacht des Überfalls war geprägt von Anspannung und Aufregung. Hatta, der an diesem Punkt seines Lebens nahezu alles verloren hatte, fühlte sich unbesiegbar. Zusammen mit Goofy und Theo schlich er sich in das Juweliergeschäft, während Felix im Wagen wartete. Doch der Plan ging schnell schief. Ein Alarm wurde ausgelöst, und Hatta fand sich in einem Wettlauf gegen die Zeit wieder.
Es war eine chaotische Flucht durch die dunklen Gassen von Hagenau. Die Polizei war bereits auf den Beinen. Inmitten des Schreckens erkannte Hatta, dass er nicht nur um seine Freiheit kämpfte, sondern auch um sein Leben. Am Ende der Verfolgungsjagd, in einem verlassenen Gebäude, lagen sie eingekesselt. Hatta wusste, dass seine Zeit abgelaufen war. In diesem Moment, gefangen zwischen den Schatten seiner Vergangenheit und dem glühenden Licht der Straße, musste er eine Entscheidung treffen.
So entschied sich Hatta, den einzigen Ausweg zu wählen, den er noch hatte. Er warf die Juwelen auf den Boden, um seine Freunde zu retten. „Geht!“, rief er, und in der Dunkelheit verschwand er. Die Polizei kam näher, und kaum dass die ersten Lichter sichtbar waren, gab es einen letzten Blick auf Hatta. In diesem Moment wusste er, dass er alles verloren hatte, was ihm etwas bedeutet hatte, aber er fühlte sich frei.
Und so starb Hatta Herzog 1999 in Hagenau, nicht als krimineller Held, sondern als ein Mann, der die Wahl für das Gute traf. Sein Vermächtnis würde nicht nur in den Geschichten seiner Freunde weiterleben, sondern als eine Mahnung, dass die Suche nach Freiheit nicht immer den Preis wert ist.